Beruf Wissenschaftskommunikator*in
Eine Ombudsstelle für den Verband
Der Ombudsstelle des Bundesverbandes Wissenschaftskommunikation sollte als Gremium fungieren, das Wissenschaftskommunikator*innen, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen bei Fragen und Konflikten in Fragen guter Wissenschaftskommunikation und Transparenz zur Seite steht. Es sollte auch als Unterstützungsstelle bei schweren Unstimmigkeiten zwischen Kommunikationsstellen und Leitungsebene fungieren.
Zu den Aufgaben der Ombudsstelle wird die Beratung, Konfliktvermittlung, Weiterbildung und die Erarbeitung von Empfehlungen gehören. Zu den wichtigsten Grundsatzdokumenten sollten die Leitlinien guter Wissenschaftskommunikation und die Siggener Impulse gehören.
Es steht jedem frei, sich vertraulich an die Vertrauenspersonen der Ombudsstelle zu wenden. Bei Konflikten fungiert die Ombudstelle als Schiedsstelle und strebt ein Vermittlung an. Alle Anfragen an die Ombudsstelle werden grundsätzlich neutral, fair und strikt vertraulich behandelt. Aus diesem Grund sollten sachkundige Vertreter*innen aller Gruppen, die sich an die Ombudsstelle wenden können, im Gremium vertreten sein.
Zum Aufbau dieser Ombudstelle ist es nötig, im nächsten Schritt zu klären, mit welchen möglichen Partner*innen im Bereich der Wissenschaftskommunikation kooperiert werden könnte, wie die Strukturen und rechtlichen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Ombudsstelle aussehen sollten.
„Kommunikation bestimmt das Handeln der gesamten Organisation mit“
Gleich drei Universitäten in Deutschland verankerten Kommunikation im vergangenen Jahr in ihren Leitungsebenen und besetzten die Stellen mit namhaften Expert*innen aus dem Bundesverband Hochschulkommunikation: Bereits im Februar 2021 übernahm Julia Wandt, Vorsitzende des Bundesverbands Hochschulkommunikation und zuvor Kommunikationsleiterin und Pressesprecherin der Universität Konstanz, als Teil der Universitätsleitung den Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie der Universität Freiburg. Dr. Patrick Honecker, vormals Leiter des Dezernats Kommunikation und Marketing der Universität zu Köln, wechselte zum 1. Juli 2021 als Chief Communication Officer (CCO) an die TU Darmstadt und gehört in dieser Funktion dem Präsidium an. Zum 1. August 2021 schließlich übernahm Marion Schmidt, zuvor Leiterin des Bereichs Kommunikation der Hochschule Fresenius sowie der COGNOS-Bildungsgruppe, die neu geschaffene CCO-Position der TU Dresden und gehört dem Erweiterten Rektorat an. Wie sich der Job angelassen hat, wo die Klippen sind und welche Chancen sich eröffnen, erzählen sie im Interview mit Andrea Mayer-Grenu.
Empfehlungen zur richtigen Eingruppierung nach TV-L
In den vergangenen Jahren wurden mehr als 300 Stellenausschreibungen für Kommunikationsabteilungen an deutschen Hochschulen gesammelt. Rund 27 Prozent dieser Stellenausschreibungen sind hinsichtlich der tariflichen Einordnung nach TV-L problematisch oder höchst problematisch. Das ergab eine Fachanalyse, die Matti Glatte (geb. Winkler), Mitarbeiter am Lehrstuhl für ABWL sowie Organisation, Personalwirtschaft und Innovationsmanagement an der Universität Greifswald, im Auftrag des Bundesverbands Hochschulkommunikation durchgeführt hat. Auffällig waren für ihn auch die Vielzahl an Stellenbezeichnungen sowie die vielfältigen Stellenkonkretisierungen.
Die Ergebnisse der Analyse wurden am 27. und 28. Februar 2020 den Teilnehmer*innen des Ländersprechertreffens in Leipzig vorgestellt und diskutiert. Im anschließendem Workshop begannen die Teilnehmer*innen dann, Stellengruppen zu definieren und ihnen konkrete Tätigkeiten zuzuordnen.
Weitere Unterlagen und Dokumente zum Thema finden Sie im Mitgliederbereich.
Wissenschaftsmanagement als Ausweg für gescheiterte Karriere in der Wissenschaft?
Ganz und gar nicht, sagt Juergen Reichardt, der von Hochschulen in Kalifornie nach Australien und dann nach Ecuador ging. Die grosse Vielfalt der Tätigkeiten, von „Funding Decisions“ bis „outreach“ und politischer Kommunikation fordert unterschiedlichste Kenntnisse und Eigenschaft. Und lässt viele Überraschungen zu. Er beschreibt auch die besondere Offenheit, die dieser Karriereweg braucht, die Erfüllung und Befriedigung, die er bringt, wenn es gelingt, Forschung und Menschen voranzubringen. Einige Praxistipps können uns an unsere eigentliche Aufgabe erinnern, und was zu ihrem Erfolg führt. Nachzulesen auf NATURE.
Corona-Stimmungsbild in der Wissenschaftskommunikation
Wissenschaft im Dialog hat Kommunikator*innen befragt, wie sich Corona auf ihre Arbeit auswirkt. Ausgewählte Ergebnisse geben u.a. Einblicke, wie die Arbeitsbelastung , wie die Zusammenarbeit mit Forschenden wahrgenommen wurden und wie die Arbeit der institutionellen Wissenschaftskommunikation und des Wissenschaftsjournalismus eingeschätzt wird. wissenschaft-im-dialog.de/blog/
Von der Pressestelle zur Abteilung für Hochschulkommunikation
"Professionelle Webseiten, hochwertige Magazine, eine 24/7-Präsenz auf Twitter, Facebook, Instagram, You-Tube, Xing und LinkedIn, dazu noch Forschungsmarketing und weitere Wissenstransferaktivitäten: Mit großem Einsatz präsentieren heute Kommunikationsprofis ihre Hochschulen der Öffentlichkeit", so beschreibt Autorin Veronika Renkes 2019 im DUZ-Spezial "Hochschulkommunikation Strategisch. Professionell. Glaubwürdig." die Arbeit der Hochschulommunikator*innen.
In den 1970er-Jahren hatte die Westdeutsche Rektorenkonferenz die Hochschulen explizit zur Einrichtung und Ausstattung von Pressestellen aufrief, um der gesetzlichen Auskunftspflicht nach dem Landespressegesetz nachzukommen. Aus der Stabsstelle mit oft nur einer Person hat sich ab Mitte der 1990er-Jahre ein zielgruppenspezifischer, professioneller und strategisch ausgerichteter Kommunikationsbereich entwickelt. Das DUZ-Spezial ist für eingeloggte Mitglieder sichtbar.
Hochschulkommunikation im Fokus der Forschung
Kommunikationswissenschaftler*innen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) unter der Leitung von Prof. Dr. Annette Leßmöllmann, Leiterin der Abteilung Wissenschaftskommunikation am Institut für Germanistik: Literatur, Sprache Medien, untersuchten im Zeitraum von Januar 2016 bis Mai 2017 Berufsbilder und Akteursrollen in der Hochschulkommunikation sowie Spannungsfelder, die sich aus dem Wandel innerhalb der Hochschulkommunikation ergeben können. Die Studie wurde vom Bundesverband Hochschulkommunikation initiiert. Die Ergebnisse dieser beiden Erhebungswellen haben die Wissenschaftler*innen veröffentlicht, damit liegen die bislang detailliertesten Daten zu Aufgaben, Umfang und Rollenverständnis der Hochschulkommunikation vor.