Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation
„Im wissenschaftspolitischen Dialog ist in den vergangenen Jahren die Frage in den Fokus gerückt, wie Universitäten und Forschungseinrichtungen nicht nur exzellente Wissenschaft betreiben, sondern diese auch in der Gesellschaft wirksam vermitteln können“, betont die Rektorin der Universität, Prof. Dr. Karla Pollmann, in einer Pressemitteilung. „Inzwischen ist überdeutlich, dass Wissenschaftskommunikation selbst zu einem zunehmend wichtigen Forschungsfeld wird.“
Neues Forschungszentrum am Seminar für Rhetorik
Direktor des Zentrums ist Prof. Dr. Olaf Kramer, Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen.
Kooperationspartner des neuen Zentrums sind das Institut für Medienwissenschaft und das Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung (HIB) der Universität Tübingen sowie das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) als außeruniversitärer Partner.
Junges Forschungsfeld
„Forschung ruft oft gesellschaftliche Widerstände hervor – ob beim Thema Künstliche Intelligenz, Impfungen oder Klimawandel“, erklärt Kramer. „Ein Ertrag der Corona-Pandemie war sicher die Erkenntnis, wie wichtig Wissenschaftskommunikation ist.“
Die Forschung über Wissenschaftskommunikation sei aber ein noch sehr junges Forschungsfeld – ganz im Gegensatz zur Forschung über die Kommunikation und das Marketing von Unternehmen, die schon seit vielen Jahrzehnten intensiv erforscht würden.
Innovative Formen der Wissenschaftskommunikation
Gleichwohl führte das Seminar für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen in den letzten Jahren etliche Forschungs- und Praxisprojekte zur Wissenschaftskommunikation durch, auf denen das Forschungszentrum nun aufbauen wird.
Zum Beispiel erprobt die Forschungsstelle Präsentationskompetenz schon seit 2011 innovative Formen der Wissenschaftskommunikation und wird dabei von der Heidelberger Klaus Tschira Stiftung unterstützt.
Statistiken und Fakten besser darstellen
In Zukunft will das neue Forschungszentrum zum Beispiel Wissenschaftler*innen in der visuellen Darstellung von Statistiken und Fakten und der verständlichen Formulierung von Forschungsergebnissen ausbilden.
Erfahrungen aus der Hochschulkommunikation einbringen
Die Hochschulkommunikation der Uni Tübingen begrüßt die Einrichtung des Zentrums. „Dass Wissenschaftskommunikation inzwischen als eigenes Forschungsfeld betrachtet wird, zeigt wie sehr dieser Bereich strategisch und gesellschaftlich an Bedeutung gewonnen hat“, sagt Pressesprecherin Antje Karbe. „Wir wünschen uns, dass sich unsere alltägliche Praxiserfahrung und die Erkenntnisse der Wissenschaftler*innen gegenseitig befruchten können und zur Weiterentwicklung dieses Feldes beitragen.“
Mehr Informationen:
- Pressemitteilung der Universität Tübingen vom 22. November 2022: https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/universitaet-tuebingen-gruendet-forschungszentrum-fuer-wissenschaftskommunikation/
Elke Zapf