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EUPRIO Awards 2022 verliehen: Universidade de Aveiro überzeugt mit innovativem Schulprojekt

Bei der EUPRIO-Konferenz in Zürich fand – nach drei Jahren Pause – endlich auch wieder eine Preisverleihung der begehrten EUPRIO Awards statt. Der erste Preis an die portugiesische Universidade de Aveiro, die in ihrem Wissenschaftszentrum ein äußerst innovatives Projekt für Schüler*innen der 4. Klasse eingerichtet hat.

EUPRIO Awards: Die portugiesische Universidade de Aveiro freut sich über den ersten Preis (Foto: EUPRIO)

Projekte voller Originalität und Kreativität

Insgesamt zwölf Universitäten nahmen in diesem Jahr am EUPRIO-Wettbewerb teil und präsentierten kostengünstige erfolgreiche Projekte voller Originalität und Kreativität. Ausgezeichnet wurden laut einer News von EUPRIO die Universidade de Aveiro, die ETH Zürich und die Universität Manchester.

Erster Preis für die Universidade de Aveiro

Auf dem ersten Platz landete die portugiesische Universidade de Aveiro. „Sowohl das Publikum der EUPRIO-Konferenz als auch die Preisjury haben Aveiro einstimmig den ersten Preis verliehen“, betonte Ludo Koks, der Vorsitzende des EUPRIO-Preises. „Das Projekt war nicht nur innovativ, sondern auch sehr gut durchdacht und hat sich zu einem wichtigen Bestandteil des jährlichen akademischen Programms der Schule entwickelt.“

Das ausgezeichnete Projekt ist eine besondere Schule im Wissenschaftszentrum der Universidade de Aveiro. Die Schule läuft das ganze Schuljahr über und nimmt alle Schüler*innen der 4. Klasse aus mehr als 30 Grundschulen in der Region Aveiro auf. Sie haben Unterricht in einem festen Raum, dürfen aber auch die verschiedenen Einrichtungen des Wissenschaftszentrums Fábrica Ciência Viva nutzen – zum Beispiel die Labore und Themenräume oder das mobile Planetarium – und sich mit praktischen Herausforderungen aus Wissenschaft und Technologie, Ingenieurwesen, Mathematik und Kunst beschäftigen.

Das erfolgreiche Programm hat die Universität laut Projektleiter Pedro Pombo gemeinsam mit den Behörden der Stadt Aveiro und den Schulen der Region entwickelt und teilt sich mit ihnen die Kosten. Darüber hinaus sind auch verschiedene Unternehmen als Sponsoren aktiv: Ein Busunternehmen holt die Schüler*innen in ihren normalen Schulen ab und bringt sie zur Universität, ein Catering-Unternehmen liefert das Mittagessen.

Zweiter Preis für die ETH Zürich

Über den zweiten Platz freut sich die ETH Zürich mit ihrer Kommunikationsakademie für Doktorand*innen, Postdocs und Professor*innen. Die Akademie bietet Einführungsvorträge zu den Grundlagen der Wissenschaftskommunikation und der sozialen Medien für bis zu 100 Personen sowie vertiefende Workshops für etwa 15 bis 20 Personen an. So will die ETH Zürich spezifische Fähigkeiten – wie „Schreiben und Präsentieren für die Öffentlichkeit“, „Produzieren von Videos“ oder „Visualisieren von Wissenschaft“ – verbessern.

Seit dem Start der Akademie im Herbst 2021 haben schon knapp 400 ETH-Forschende an 16 Kursen teilgenommen. „Sie sind mit den Kursen sehr zufrieden und fühlen sich in der Kommunikation ihrer Forschung sicherer“, sagte ETH-Themenmanager Christoph Elhardt bei der Preisverleihung.

Das schätzt auch die EUPRIO-Preisjury und „war besonders beeindruckt von dem integrierten Ansatz der Akademie, einschließlich der verschiedenen Fähigkeiten, die geschärft werden, und der verschiedenen Möglichkeiten der Kommunikation über unterschiedliche Kanäle“, so Ludo Koks.

Dritter Preis für die Universität Manchester

Der dritte Preis ging an die Universität Manchester für die Kampagne „Climate Questions“. Sie brachte Expert*innen aus Forschung und Lehre der Universität Manchester zusammen, um eine sachkundige Debatte über den Klimawandel und den Klimabericht 2021 des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) zu fördern.

„Das Herzstück der Kampagne war der direkte Zugang“, erklärte Jamie Brown, Leiter der Kommunikationsabteilung der Universität Manchester, bei der Preisverleihung. Die Universität habe all ihre „Klimaheld*innen“ für die Aktion gewinnen können – und die Stakeholder hätten sich direkt bei denen informieren können, „die sich auskennen, wodurch der Eindruck eines Elfenbeinturms vermieden wurde.“

Das kam sowohl bei den Stakeholdern als auch bei der EUPRIO-Jury sehr gut an: „Die Ergebnisse dieser Kampagne waren mit über 50.000 Aktionen sehr beeindruckend. Es liegt auf der Hand, dass sowohl das Konferenzpublikum als auch die Preisjury von den Zahlen und dem Umfang dieses erfolgreichen Projekts sehr beeindruckt waren“, so Ludo Koks.

EUPRIO steht für European Association of Communication Professionals in Higher Education und hat mehr als 700 Mitglieder aus 21 Ländern. Sie alle wollen „die Kommunikation mit den Interessengruppen zu einem Schlüsselfaktor in der strategischen Planung der Universität machen“.

Mehr Informationen:

Elke Zapf