BVHKOM gab wichtige Impulse
Wichtige Impulse für die neue Förderrichtlinie entstanden in einer Denkwerkstatt zur Wissenschaftskommunikation, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im September 2020 ins Leben rief. Unter dem Titel #FactoryWisskomm trafen sich führende Vertreter*innen aus Wissenschaft und Kommunikation – darunter auch der Bundesverband Hochschulkommunikation – und erarbeiteten „Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation“. Darin formuliert die Arbeitsgruppe „Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation“ folgendes Ziel: „Die Forschungslandschaft entsprechend zu stärken, sehen wir als zentrale Voraussetzung für die Gestaltung der Wissenschaftskommunikation insgesamt an.“
BMBF fördert Forschungsvorhaben zur Wissenschaftskommunikation
Genau an diesem Punkt setzt die neue Förderrichtlinie für Forschungsvorhaben im Themenfeld Wissenschaftskommunikation an, die am 8. September in einer Bekanntmachung des BMBF veröffentlicht wurde.
Wissen sichert Demokratiefähigkeit
In den Förderzielen betont das BMBF: „Für unsere Gesellschaft ist Wissen eine zentrale Ressource. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung prägen unsere Lebenswelt, sie sind treibende Kräfte des materiellen und intellektuellen Fortschritts, sind handlungsleitend für Entscheidungen in Politik und Gesellschaft und sichern die Demokratiefähigkeit moderner Gesellschaften.“ Das gelte vor allem in Krisenzeiten, in denen es – wie die Covid-19-Pandemie gezeigt habe – immer wieder gezielte Desinformationskampagnen gebe.
Wissenschaftskommunikation strukturell weiterentwickeln
Vor diesem Hintergrund will das BMBF die „Wissenschaftsmündigkeit der Gesellschaft stärken“, „informiertes Vertrauen in Wissenschaft“ sichern und die „strukturelle Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation im Wissenschaftssystem und in der Gesellschaft fokussiert und bedarfsorientiert unterstützen“.
Förderrichtlinie soll Forschung zur Wissenschaftskommunikation sichtbarer machen
Die neue Förderrichtlinie des BMBF soll das noch junge Forschungsfeld der Wissenschaftskommunikationsforschung nachhaltig stärken, sie sichtbarer machen und das „Verständnis für die Relevanz von Wissenschaftskommunikation und ihren Funktionsweisen in der Bevölkerung“ fördern.
Darüber hinaus strebt das BMBF
- die Entwicklung von innovativen Forschungsansätzen und mehr Publikationen zu innovativer und transdisziplinärer Forschung in internationalen Fachpublikationen,
- die systematische Erarbeitung von multidisziplinärem und innovativem wissenschaftlichen Wissen in den Themenfeldern „Funktionen und Zielgrößen“, „Arenen, Publika und Wirkungen“ sowie „Veränderungen im Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft“ sowie
- mittel- und langfristig Netzwerkeffekte durch die Förderung von Verbundvorhaben und Impulse für Folgeprojekte an.
Was gefördert wird:
Förderfähig sind Einzel- und Verbundvorhaben, die
- einen Beitrag zum vertieften Verständnis von Wissenschaftskommunikation leisten,
- zur theoretischen Fundierung der Wissenschaftskommunikation beitragen und die empirische Erforschung der Wissenschaftskommunikation vorantreiben.
- in ihrer Forschung auf bedeutsame gesellschaftlich-wissenschaftliche Problemlagen fokussieren und dabei relevante und zukunftsweisende Themenfelder der Forschung zu Wissenschaftskommunikation adressieren.
Wer zuwendungsberechtigt ist:
Zuwendungsberechtigt sind staatliche und nichtstaatliche Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie im Verbund auch weitere Einrichtungen mit Bezug zur Wissenschaftskommunikation. Bewilligt werden können laut BMBF ausschließlich Vorhaben im nicht-wirtschaftlichen Bereich.
Welche Mittel beantragt werden können:
Wer zuwendungsberechtigt ist, kann über den Formularschrank des BMBF in einem zweistufigen Verfahren folgende Mittel beantragen:
- Mittel für die personelle Ausstattung zur Durchführung des Forschungsprojekts,
- Reisemittel für projektbezogene Reisen zu Arbeitstreffen oder Konferenzen im In- und Ausland,
- Sach- und Investitionsmittel für Open-Access-Veröffentlichungen und projektbedingte Verbrauchsmaterialien,
- Mittel für die Vergabe von Aufträgen, wenn Teile des Vorhabens von Dritten erbracht werden müssen,
- Ausgaben für Tagungen sowie Ausgaben für die Teilnahme an Schulungen und Fortbildungen,
- Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit
- einzelfallbezogen auch Mittel für internationale Kooperationen.
Wie hoch die Fördermittel sind:
Bewilligte Forschungsvorhaben können bis zu drei Jahre lang mit einer Zuwendung
- bei Einzelvorhaben von bis zu 600.000 Euro und
- bei Verbundvorhaben bis zu 1 Million Euro
gefördert werden.
Wer bei Fragen weiterhilft:
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den DLR Projektträger in Berlin beauftragt und FAQs zur Förderrichtlinie veröffentlicht.
Bei Fragen helfen diese Ansprechpartner*innen weiter:
- administrative Fragen: Matthias Keßler (Telefon: +49 30 67055 708)
- fachliche Fragen: Dr. Barbara Olfe-Kräutlein (Telefon: +49 30 67055 8032) und Dagny Vedder (Telefon: +49 30 67055 9113)
Wann es virtuelle Beratung gibt:
Am 11. November 2022 findet zudem eine virtuelle Beratungsveranstaltung statt. Wer teilnehmen möchte, muss sich bis zum 28. Oktober 2022 per E-Mail anmelden.
Mehr Informationen:
- Bekanntmachung des BMBF vom 8. September 2022: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2022/09/2022-09-14-Bekanntmachung-WiKo.html
- Formularschrank des BMBF: https://foerderportal.bund.de/easy/easy_index.php?auswahl=easy_formulare
- FAQ zur Förderrichtlinie: https://www.bmbf.de/bmbf/de/ueber-uns/wissenschaftskommunikation-und-buergerbeteiligung/wissenschaftskommunikation/wissenschaftskommunikation.html
- „Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation“ der FactoryWisskomm: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/downloads/files/factory_wisskomm_publikation.pdf?__blob=publicationFile&v=5
- Bericht über den Start der FactoryWisskomm am 28. September 2020: https://www.wissenschaftskommunikation.de/factorywisskomm-das-bmbf-laedt-ein-42073/
Elke Zapf